Der Turnverein Lütisburg in den Schluchten von Amden

Es war wie gewohnt durchzogenes, kaltes Wetter, als wir uns am Samstag dem 23. August für die diesjährige Turnerfahrt in Lütisburg versammelten. Jedoch konnten wir uns glücklich schätzen, dass der Himmel für einmal den Anschein machte als würde er dicht halten. Dank pünktlichem Erscheinen der 16 hochmotivierten Teilnehmer-/innen konnten wir uns auch nach Zeitplan auf die beiden Fahrzeuge verteilen und losfahren. Es ging auf direktem Weg nach Amden wo uns zwei humorvolle Guides für das geplante Canyoning im Fallenbach erwarteten. Als erstes wurden wir für das als Übungszweck gedachte Abseilen an der Staumauer Zand oberhalb des Walensees ausgerüstet. Mit einem 5 minütigen Fussmarsch, machten wir uns auf den Weg zu dem 40 Meter hohem Betonkoloss. Nach einer kurzen Einführung in die Handhabung des Materials war es so weit. Nun war jeder auf sich alleine gestellt, als man auf der schlüpfrigen Betonkante stand und sich nur noch am Geländer fest halten konnte, welches man zuvor übersteigen musste. So bestand die grösste Überwindung darin langsam nacheinander das massive, kalte Stahlgeländer loszulassen und sich am daneben herabhängenden Seil den Griff zu suchen. Nachdem man die nötige Sicherheit gefunden hatten, ging es Schritt um Schritt die 40 Meter in die Tiefe. Unten angekommen musste man sich nur noch den Rest des Seiles durch den heiss geworden Achter durch Schlaufen ohne sich die Finger zu verbrennen und man hatte es geschafft. Dann ging es wieder zu Fuss nach oben auf die Staumauer und anschliessend zum Treffpunkt, wo wir zusätzlich mit Neoprenanzügen ausgestattet wurden. Unter zwang schlüpften wir in die enge Gummikleidung. Zu diesem Zeitpunkt konnten Wir nur ahnen wie kalt das Wasser sein könnte. Um die Einstiegsstelle zu erreichen ging es mit unseren Fahrzeugen 5 Minuten hoch ins Dorf. In voller Montur mit Helm und eng anliegendem Anzug lief nun die gut gelaunte Turnerschar hinunter zum brausenden Fallenbach. Wir wurden nun aufgefordert in den Bach zusteigen und uns mit dem herrlich erfrischendem Wasser zu benetzen. Kurz darauf standen alle am ersten Abgrund den es zu bewältigen galt. Spätestens jetzt war allen klar auf was wir uns eingelassen haben. Es ging daran das kurz zuvor erlernte von der Staumauer umzusetzen. Das Seil reichte jedoch nicht ganz bis zur Wasseroberfläche. So musste man sich überwinden das letzte Stück des Seiles loszulassen um die letzten Meter auf dem Hosenboden den wassergeformten Fels runter zu rutschen. Die Route beinhaltete noch weitere interessante Stellen die man nur mit springen oder rutschen bewältigen konnte. Im grossen und ganzen war der Abschnitt ideal für solche die das Canyoning  zum ersten Mal machten. Das Risiko des Sports ist aber trotzdem da, denn im zum Teil trüben Wasser konnte man nicht immer erkennen was uns auf dem Grund erwartete. Das musste leider auch eine Teilnehmerin spüren. Sie verletzte sich auf der Tour am Fussgelenk und konnte diese nur noch mit Schmerzen und mit Hilfe der Guides zu Ende führen. Denn in der Schlucht gibt es nicht viele Ausstiegstellen die man bei einem Notfall in Betracht ziehen könnte. Dies macht den Sport sicherlich etwas gefährlich aber auch interessant für jene die bereit sind ein solches Risiko einzugehen. Denn Spass hat es allen gemacht und so machte sich ein klitschnasses und fröstelndes Trüppchen daran aus dem Fluss zu steigen, etwas enttäuscht auf das es schon zu Ende war aber trotzdem glücklich über das erlebte Abenteuer. Sicherlich waren auch alle erleichtert den zwängenden Neoprenanzug abzulegen. Nach einem kleinem Apéro ging die Reise weiter ans Ufer des Walensees bei Weesen. Dort wurde das längst fällige Mittagsessen zu uns genommen. Bei einer heissen Glut wurden etliche Kilos Spareribs verschlungen. Und mit einem wettkämpferischen Nachmittagsprogramm hatte sich die langsam müde werdende Truppe bei Laune gehalten. Nach dem bei einigen die Strapazen des Tages unverkennbar anhand der Gesichtszüge ersichtlich wurde, ging die Reise schliesslich zu unserer Unterkunft am Grabserberg. Bei der Familie Schlegel durften wir uns auf einem schönen und mit einer tollen Aussicht bestückten Bauernhof niederlassen. Nach dem unsere Schlafsäcke im Stroh zurechtgemacht und unsere Schlafplätze bezogen waren, wurde der Abend mit einem feinen Nachtessen und Spiel und Spass abgerundet, bis auch die Letzen hartgesotten sich schlafen legten. Nach einer regnerischen Nacht die vereinzelt durch etliche elektronische sowie auch menschliche Geräusche gestört wurde, wurde durch ein Hausgemachtes Morgenbuffet vergessen gemacht. Als alles Gepäck verstaut war, traten wir den Heimweg über das Toggenburg an. Als sich ein geeignetes Restaurant präsentierte wurde dieses auch nicht ausgelassen um sich ein stärkenden Kaffee zu genehmigen. Schliesslich traf der Turnertross am frühen Sonntagnachmittag wieder in Lütisburg ein, wo das letzte Reiseziel der diesjährigen Turnerfahrt bekannt gegeben wurde. Auf der Terrasse des Restaurant Rössli in Tufertschwil wurden die einzigen Sonnenstrahlen von diesem Wochenende genossen. Ebenfalls Liesen es wir uns nicht entgehen uns mit einer stattlichen Mahlzeit zu verköstigten.

Turnfahrt 2014 16

 

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